Herr Folini verliert sich in der Frage, ob und wann eine technische Massnahme so getroffen worden sei, wie in den Medien berichtet. Er attestiert aber auch, dass Fehler gemacht wurden. Diese Debatte geht an der eigentlichen Problematik vorbei, denn es gäbe Hunderte oder mehr solcher Diskussionen zu führen, um alle relevanten Probleme im Cyberraum in den Griff kriegen zu können. Das Problem ist vielmehr folgendes: Die Promotoren des E-Voting sehen offenbar ihre Verantwortlichkeiten einzig in dem von ihnen entwickelten Erfassungs- und Auswertungssystem. Die Risiken, die durch die Lücken und Defizite der Internet-Infrastruktur, sowie diejenigen der daran angeschlossenen Benutzersysteme Tatsache sind, werden zwar vielleicht nicht ignoriert, aber im Endeffekt auf die Benutzer abgeschoben. Damit verkennen sie die politische Dimension eines solchen Vorhabens: es geht nicht nur - wie sonst meistens bei IT Projekten - darum, "zufriedene" Kunden zu haben, sondern die gesamt-gesellschaftlichen Risiken zu erfassen und transparent und exakt darzustellen. Das ist nicht geschehen, wohlweislich, weil damit die Akzeptanz akut gefährdet würde. Nicht zu ersparen ist somit der Vorwurf: Das Projekt -Management hat in Bezug auf die Umweltanalyse kläglich versagt.